Peter Stolz ist schon seit vielen Jahren Mitglied der Abteilung Leichtathletik des 1.VfL FORTUNA Marzahn. Er gehört inzwischen zu den „zahlenden Mitgliedern“, weil sein Herz immer noch an der Leichtathletik und am Verein hängt. Jetzt ist er das älteste Mitglied der Abteilung und wird am 13.Dezember 70 Jahre alt.
Herzlichen Glückwunsch, und viel Glück und Gesundheit, das wünscht die Abteilung Leichtathletik!
Was kaum einer weiß, in seinen besten Jahren zählte Peter Stolz zur Spitze des DDR – Marathonlaufes. Bei DDR – Meisterschaften belegte er von 1978 bis 1981 einen vierten und zwei fünfte Plätze. Seine Bestleistung erzielte er bei einer DDR – Meisterschaft in Weißwasser, dort kam er auf den vierten Platz nach 2:20:24 Stunden ein!Seine Karriere war sehr ungewöhnlich. Schon während des Studiums an der TU – Dresden war er ein sehr guter 5000 m und 10000 m – Läufer. Nach dem Studium wechselte er Wohnort und Verein und kam 1973 zur HSG Humboldt – Uni. Bis 1982 gehörte er da zur Auswahl und kam bei den Kleinen DDR – Meisterschaften über 10000 m mehrfach auf vorderen Plätzen ein. Dann übernahm Jörg Ramlow die Trainingsgruppe. Der Jugendtrainer von Waldemar Cierpinksi und Manfred Kuschmann arbeitete zu dieser Zeit als Wissenschaftler an der Uni, blieb aber der praktischen Leichtathletik treu. Er erkannte das Talent von Peter Stolz und überredete ihn, auf Marathon umzusteigen. Da war Peter bereits 32 Jahre alt. Tagsüber hatte er seine Arbeit in der Werkzeugmaschinenfabrik Marzahn. Streng nach Trainingsplan nutzte er den Arbeitsweg von Johannistahl nach Marzahn und zurück zum Training. Seine Ergebnisse lassen sich heute noch sehen – seine Bestzeit wäre mit Abstand Vereinsrekord.
Marathonlauf hatte zu diesem Zeitpunkt einen deutlich geringeren Stellenwert. Es gab nur wenige Wettkämpfe und wenige Läufer. Der Frauen – Marathon befand sich in den Kinderschuhen. Bei den DDR – Meisterschaften gab es nur Minifelder, den größten Teil der Strecke lief jeder für sich allein. Peter Stolz denkt gern an seine aktive Zeit zurück. Was wäre wenn ist für ihn keine Frage. Wäre er Jörg Ramlow zehn Jahre früher begegnet, könnte er vielleicht auf eine internationale Karriere zurückblicken.
Beitrag von Heinz Nabrowsky