Olympische Spiele 2024 in Berlin – FORTUNAs Leichtathleten sagen ja!

Nachdem im vergangenen Jahr die Berliner Politik recht überraschend eine Bewerbung unserer Stadt für die Olympischen Sommerspiele 2024 oder 2028 in Aussicht gestellt hat, ist das Thema in der Berichterstattung der Berliner Medien und im Berliner Alltag angekommen. Es überrascht nicht, dass es wie schon bei der letzten Bewerbung Berlins pro und contra gibt. Bei der Mitgliederversammlung der Abteilung Leichtathletik am 11. Februar 2015 stand das Thema Olympiabewerbung ebenfalls auf der Tagesordnung. Die Berliner Vereine waren schon seit dem vergangenen Herbst durch Politik und Sportverbände einbezogen,  wohl in den wenigsten Vereinen fand zu diesem Thema aber auch eine Befragung der Mitglieder statt. Der Vorstand der Abteilung Leichtathletik wollte ohne klares Votum der Mitglieder keine eigenen Aktivitäten entfalten. Nun ist es schwer möglich, jedes einzelne  Mitglied zu befragen, aber die Mitgliederversammlung bot die Plattform für ein repräsentatives Stimmungsbild. Es wurde von Mitgliedern mehr Begeisterung der Verantwortlichen im Sport gefordert. Der kritische Blick blieb nicht verstellt. Eine Bewerbung um die Olympischen Spiele sollte es auf jeden Fall, aber nicht um jeden Preis geben. Zweifel kamen auf, ob die Stadt Berlin mit ihrer leistungsschwachen Verwaltung  in der Lage wäre, das Projekt zu stemmen. Aber es gab auch den Blick zurück auf die Leichtathletikweltmeisterschaften 2009 in Berlin, wo viele FORTUNEN als Helfer eingebunden waren. Zwar war das Olympiastadion nicht ausverkauft, aber das hatten auch die anderen Austragungsorte nicht erreicht. Auf den Straßen beim Marathonlauf und den Gehwettbewerben herrschte aber schon eine mit Olympischen Spielen vergleichbare Stimmung – hier haben die Berliner mit dem Berlin – Marathon auch gute Erfahrungen gesammelt. Und so war das Fazit der Diskussion schnell gezogen: Es gibt ein klares Ja und kein Ja aber zu der Bewerbung Berlins.

Das ist der Verein auch seinen jungen Athleten schuldig. Am 13.02.2015 fand auf dem Sportplatz Allee der Kosmonauten 131 das Pressefrühstück der Abteilung Leichtathletik statt. Eine Journalistin, drei Journalisten und der Leiter der Pressestelle des Bezirksamtes waren der Einladung gefolgt. Mayada Al Sayad, Dennis Krüger und sein Trainer Hansi Stephan beantworteten geduldig die Fragen und es wurden auch Fotos gemacht. Mayada und Dennis bereiten sich z.Z. auf die Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro vor. Sie ließen keinen Zweifel daran, dass sie hoch motiviert sind und dass die Teilnahme an den Spielen etwas ganz Besonderes in ihrem Leben sein würde. In dieser Begeisterung ist schon der olympische Geist spürbar – denn für beide geht es hier nicht um Geld oder um sportlichen Ruhm.

Auch bei der Sportlerehrung des Bezirkes Marzahn – Hellersdorf am 13.02.2015 wurde das Thema Olympiabewerbung angesprochen. Bezirksbürgermeister Stefan Komoß ist ein Befürworter der Bewerbung und möchte gern einige Wettbewerbe im Bezirk Marzahn – Hellersdorf durchführen. So das MMX Outdoor – Radfahren auf dem Ahrensfelder Berg. Da wollte ihm der Vorsitzende des Bezirkssportbundes Dr. Wolfgang Kieke nicht recht folgen und wies darauf hin, dass die versprochenen nachhaltigen Spiele auch ökonomische, ökologische und soziale Aspekte beinhalten.

Nachdem bereits der Kienberg für die Öffentlichkeit nicht mehr zur Verfügung steht, wäre die Nutzung des Ahrensfelder Berges eine weiterer Freiflächenverlust für die Bevölkerung des Bezirkes, die ja auch irgendwo in Wohngebietsnähe ihre Freizeit verbringen möchte. Bereits die Schließung des Kienberges bedeutete für viele Freizeitsportler einen Einschnitt, auch für die Leichtathleten des 1.VfL FORTUNA Marzahns. Eine weitere Reduzierung des Freiflächenangebotes wäre wohl eine Steilvorlage für die Olympiagegner.

Für den Vereinsport wäre es wünschenswert, dass im Zusammenhang mit der Bewerbung auch eine Sanierung der Sportstätten und eine Erweiterung des Angebotes erfolgt. Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob der deutsche Sport im Jahr 2024 überhaupt noch konkurrenzfähig sein wird. In den Kernsportarten der Olympischen Spiele gibt es Nachwuchsprobleme, die werden auch nicht allein durch die Sanierung von Sportanlagen gelöst. Es bleibt dabei – die Bewerbung um die Olympischen Spiele 2024 ist eine Chance für Sportarten wie die Leichtathletik, wieder mehr wahrgenommen zu werden und damit auch ihren Beitrag im sozialen Handlungsfeld zu leisten. Andere Chancen wird es in den nächsten Jahren nicht geben.

Also dann – ran an die Olympiabewerbung und lasst uns mit eigenen Worten und Taten unterstützen, auf bezahlte Werbekampagnen sollten sich die Sportvereine nicht verlassen!

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