Spitzensport zum Anfassen – wo gibt es das heute noch? Das war wieder beim 3.Hammerwurfmeeting des 1.VfL FORTUNA Marzahn am 10.Juni möglich. Bei schönstem Sommerwetter begleitete ein kleines, aber erlesenes Fachpublikum die Wettbewerbe. Nicht unerwartet ging sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern jeweils der erste Platz an die chinesischen Gäste.
Qi Dakai kam in den ersten Versuchen noch nicht richtig in den Wettkampf. Dann flog der Hammer im 4. Und 5. Versuch außerhalb des Sektors an die 70 m – Marke. Im letzten Versuch verbesserte er sich dann auf 68,49 m. Damit lag er deutlich vor Sebastian Lenz (TG Unterliederbach), der mit 61,05 m bei den offenen Berlin – Brandenburgischen Meisterschaften siegte. Dahinter platzierte sich Ralf Jossa (SV Herzberg) mit 60,63 m.
Betty Heidler verfolgte als Schirmherrin der Veranstaltung aufmerksam das Hammerwerfen der Frauen. Aber ihr Meetingrekord (75,44 cm) kam nicht in Gefahr. Erst im 5.Versuch gelang Wang Zheng mit 71,63 cm noch eine standesgemäße Weite. Da konnte die Zweite der diesjährigen Deutschen Jahresbestenliste Carolin Paesler (LG Eintracht Frankfurt) nicht gegenhalten. Sie warf 64,24 m. Dritte wurde Susen Küster (TSV Bayer Leverkusen) mit 63,29 m.
Zuvor hatten bereits die Jugendlichen und Junioren im Rahmen des Deutschen Junioren Hammerwurfcups die Möglichkeit, ihr Können zu beweisen. Katharina Mähring (LG Nord Berlin) erzielte 58,79 m bei den Juniorinnen U 23. Auch die Leistungen der anderen Altersklassen konnten sich sehen lassen.
Kirsten Voigt (SV Preußen Berlin) warf in der WJ U 20 den Hammer auf eine Weite von 56,86 m. Der leichtere Jugendhammer (3kg) flog bei Rebecca Tomann (SCC Berlin) sogar 63,40 m weit. Mit dem gleichen Gerät kam Esther Imariagbee (Berliner TSC) in der Altersklasse U 16 auf 47,38 m.
Dass die Bedingungen sehr gut waren, fand bereits am Vormittag Sören Hilbig(VfR Evesen) heraus. Der Sohn der Bronzemedaillengewinnern Kirsten Hilbig (Münchow) von Sidney 2000 warf das eine und das andere Mal über 70 m – aber leider außerhalb des Sektors. Am Ende stand eine Weite von 68,30 m im Wettbewerb der Altersklasse MJU 16 im Protokoll. Er ärgerte sich sehr darüber, denn es war an diesem Tag deutlich mehr möglich.
Pascal Thalhäuser (LV 90 Erzgebirge) und Oliver Thomann (SCC Berlin) sorgten in den Altersklassen MJ U 20 bzw. MJ U 18 für sehr gute Leistungen, die sich auch in der Gesamtwertung des Cups niederschlagen. Sie erzielten 60,34 m bzw. 65,26 m.
Zum ersten Mal startete bei dem Hammerwurfmeeting auch eine Athletin des gastgebenden Vereins 1.VfL FORTUNA Marzahn. Wilhelmine Süßbier wurde in der Altersklasse WJ U 16 Dritte mit einer Weite von 28,85 m. Wie sie ihren Wettkampf gestaltete – das war einfach nur cool. Sie begann mit einem Sicherheitswurf von 23,65 m und war damit erst einmal schon im Wettkampf. Über 26,82 m im 2.Versuch steigerte sie sich nach einem ungültigen Versuch auf die neue persönliche Bestweite von 28,85 m. In den beiden letzten Versuchen riskierte sie alles – im 6.Versuch flog ihr Hammer dann über die 30 m, aber sie konnte den Wurf nicht im Ring halten. Dabei hat sie bisher kaum Wettkampferfahrung! Eine solche Sicherheit hätten sich an diesem Tag viele der älteren Teilnehmer gewünscht. Zur Belohnung gab es dann auch noch die Silbermedaille für den 2.Platz bei den gleichzeitig durchgeführten Berliner Meisterschaften in ihrer Altersklasse. Die Trainerin Vanessa Pfeifer war hoch zufrieden und die anwesenden Eltern sehr stolz auf ihre Tochter. Diesen Stolz mussten sie aber mit den anderen FORTUNEN an diesem Tag teilen! Herzlichen Glückwunsch!
Gegenüber dem Vorjahr war die Resonanz etwas geringer und auch das Starterfeld etwas kleiner. Das tat aber der Stimmung keinen Abbruch, denn die von 11:00 Uhr bis etwa 17:15 Uhr durchgeführten Wettbewerbe erforderten schon von allen Beteiligten hohe Aufmerksamkeit. Das Kampfgericht hatte wenig Möglichkeiten, an diesem Sommertag ein schattiges Plätzchen zu aufzusuchen.
Betty Heidler und ihr ehemaliger Trainer Michael Deyhle hatten einen großen Anteil daran, dass viele auswärtige Hammerwerfer und das chinesische Team antraten. Neben den zahlreichen Betreuern und Trainern gab es auch Besuch aus Südafrika. Mit Reinhardt Hamman verfolgte ein Goldmedaillengewinner der Paralympischen Spiele von Rio der Janeiro im Speerwerfen den Wettbewerb und überreichte bei einigen Siegerehrungen die Medaillen.
Am Ende konnten die Veranstalter wieder eine positive Bilanz ziehen. In allen Wettbewerben gab es Spitzenleistungen und die Anzahl der Startplätze hätte für eine Tagesveranstaltung auch nur noch geringfügig erhöht werden. Athleten und Trainer äußerten nach Abschluss des Wettkampfes überwiegend positiv zur Veranstaltung. Die Athleten erhielten zur Erinnerung eine IGA – Tasse. Die Veranstaltung wurde wieder durch Sponsoren unterstützt. An erster Stelle sind hier die WG Friedenshort eG und das Abacus – Tierpark Hotel zu nennen. Herzlichen Dank!
Ein Dankeschön gebührt auch den Kampfrichtern und den Helfern, die mit viel Liebe und Engagement dieses Veranstaltung vorbereitet und durchgeführt haben!
Und hier noch einige schöne Momente des 3.Hammerwurfmeetings:
Beitrag Doris Nabrowsky