Mayada Al Sayad lebt ihren Traum weiter und kam bei der Leichtathletik – Weltmeisterschaft in London auf Platz 68. Bei den am 4.August ausgetragenen Lauf gingen 91 Läuferinnen an den Start auf einen Rundkurs in der Innenstadt von London. Vier Runden mussten absolviert werden. Die äußeren Rahmenbedingungen waren erträglich, Sonne und eine Temperatur von knapp über 20° C ließen gute Zeiten erwarten. Mayada hatte sich intensiv auf diesen Saisonhöhepunkt vorbereitet. Nach rund 10 km gab es noch eine große Spitzengruppe, Mayada lag zu diesem Zeitpunkt innerhalb des Zeitplanes für eine Zeit von unter 2:40 Stunden rund drei Minuten dahinter. Leider zog sich dann das hintere Teilnehmerfeld so weit auseinander, dass die meisten Läuferinnen ihr eigenes Rennen bestritten. Nach zwei Runden war zu erkennen, das eine neue Bestleistung für Mayada außerhalb der Möglichkeiten lag. In der dritten Runde musste Mayada das Tempo stark reduzieren und verlor zehn Plätze. Dann kämpfte sie sich durch Runde 4. Aufgeben kam für sie nicht in Frage und war auch nicht so einfach. Immer wenn eine Läuferin eine Schwäche hatte und den Eindruck der Aufgabe erweckte, gab es vom zahlreichen Publikum sofort starken Beifall. Das hat nicht nur Mayada geholfen, auch viele andere Läuferinnen wurden so noch in das Ziel getragen. Nach 2:54:58 Stunden erreichte Mayada das Ziel auf der Tower – Bridge.
Es war natürlich nicht das von ihr angestrebte Ergebnis und sie ärgerte sich schon, denn mit ihrer Bestzeit hätte sie sich unter den ersten 30 Läuferinnen platziert. Aber wie ihr ging es vielen hochklassigen Läuferinnen. 13 Läuferinnen schieden aus, die beste deutsche Läuferin Fate Tola kam auf Platz 22 mit 2:33:39 min ein. Den WM – Titel holte sich Rose Chelimo (Bahrein) mit einer Zeit von 2:27:11 Stunden.
In den letzten beiden Wochen vor dem WM – Start litt Mayada unter einer starken Erkältung. Sie wollte aber um jeden Preis starten. Dazu kamen auch Probleme im Umfeld. Den Vertretern des Leichtathletikverbandes von Palästina wurde die Einreise verweigert. Mayadas Mutter Antje musste so die Leitung der kleine Delegation von Palästina übernehmen, die auf Grund der Querelen auch noch die Eröffnungsveranstaltung im Olympiastadion verpasste.
Unter diesen Umständen hat die Leistung von Mayada großen Respekt verdient. Selbst wenn sie einen schlechten Tag hatte, hinter ihr waren noch viele renommierte Läuferinnen platziert.
Deshalb gehen unsere Glückwünsche an Mayada und ihr Team, dass sie für diese Meisterschaften vorbereitet hat.
Beitrag von Doris Nabrowsky
Fotos Doris Nabrowsky