Es ist vollbracht, Mayada Al Sayad hat die bisher beste WM – Platzierung ihrer Karriere erreicht. Bei ungewöhnlichen Bedingungen, nämlich einer Temperatur von 32° C und einer Luftfeuchtigkeit von 74 %, zeigte sie einmal mehr, wo ihre Stärken liegen – in einem unbändigen Kampfgeist und den Willen, das Ziel zu erreichen. Das kleine Teilnehmerinnenfeld war für sie nicht die beste Ausgangssituation. Von den 69 Läuferinnen hatte sie die schlechteste Jahresbestzeit. So blieb ihr nach dem Start nichts anderes übrig, als am Ende des Feldes bei deutlich leistungsstärkeren Läuferinnen mitzulaufen.
Das führte zu Zwischenzeiten, die bis 10 km auf eine Zeit von 2:35 – 2:36 Stunden hinausliefen. Das wäre eine neue persönliche Bestzeit gewesen. Schon nach 15 km wurde aber ihr Tempo auf dem 7 km – Rundkurs deutlich langsamer. Bald zeigte sich, dass die meisten Läuferinnen an diesem Tag den Bedingungen nicht gewachsen waren bzw. wohl auch nicht den Willen hatten, um jeden Preis das Ziel zu erreichen. Obwohl Mayada immer langsamer wurde und die Kilometerzeiten gegen Ende bei 5:00 min lagen, schob sie sich immer weiter nach vorn. Auf den letzten zwei Kilometern versuchte sie noch, die vor ihr liegende Kelsey Bruce (USA) zu erreichen, die wehrte ihren Angriff aber erfolgreich ab. Nach 3:10:30 Stunden überquerte Mayada dann die Ziellinie als 39.Läuferin. Das Ziel erreichten 40 Läuferinnen, 29 mussten aufgeben.
Weltmeisterin wurde Ruth Chepngetich (Kenia) mit einer Zeit von 2:32:43 Stunden.
Mayadas beste Platzierung bei LA – WM war Platz 50 beim Marathon in Peking. Der Lauf von Doha ist der bisherige Höhepunkt in ihrer Karriere. Für die Olympischen Sommerspiele in Tokio 2020 ist sie nun bestens vorbereitet – da sollen dann ähnliche Rahmenbedingungen herrschen.
Der WM – Marathonlauf wurde von der ARD – Sportschau im Livestream übertragen. Mayada war häufig im Bild und es war wohltuend, dass die Kommentatoren auch auf sie eingingen. Das war bei anderen Übertragungen oft nicht der Fall.
Herzlichen Glückwunsch an Mayada und an ihren Trainer Hansi Stephan!
Beitrag von Doris Nabrowsky