Am vergangenen Wochenende fanden in Rostock bei sehr windigen Bedingungen die Deutschen Meisterschaften der U18 und U20 statt. Während es für Friedrich Rumpf zu sehr erfolgreichen Titelkämpfen wurde, konnte leider unsere weitere Starterin nicht ganz ihre Topform abrufen.
Am 30. Juli 2021 ging es für Friedrich um 13 Uhr zum ersten Mal in den Startblock. In den folgenden zwei Tagen sollten noch drei weitere Starts folgen. Zusammen mit seinem Trainer reiste er direkt vor seinem Halbfinallauf nach Rostock an. So konnte auf der Autofahrt noch einmal das taktische Vorgehen besprochen werden. Da neben ihm noch drei weitere EM-Teilnehmer gemeldet waren, war bereits vorher klar, dass das Finale und somit der Kampf um die Medaillen sehr eng wird. Somit musste man versuchen im Vorlauf möglichst viel Energie zu sparen und sich „einfach“ unter die ersten drei seines Laufes zu platzieren. Genau unter dieser Prämisse startete er in den Lauf und konnte mit einem ruhigen und langen Schritt die erst 200m gestalten. Auf der Zielgeraden konnte er dann routiniert und kontrolliert den Finaleinzug als Zweiter sichern.
Keine 24 Stunden später stand am Samstag das Finale an. Friedrich fühlte sich gut und fokussierte sich auf den Endlauf. Diesmal war die taktische Auslegung ein andere. Um seine Chance auf eine Medaille zu nutzen, musste er auf den ersten 200m seine Stärke, die Grundschnelligkeit, ausspielen. Auf die Zielgeraden bogen die vier EM-Teilnehmer gleichzeitig ein und das Rennen war bis zum Schluss spannend. Erstmals in dieser Saison konnte Friedrich auch auf den letzten 100m das Tempo halten und erkämpfte sich somit die Bronzemedaille. Zudem pulverisierte er seine bisherige Bestzeit und erzielte in 47,78 s einen neuen Vereinsrekord! Wer den Lauf nicht sehen konnte, kann sich diesen unter dem folgendem Link noch einmal anschauen: 400m-Finale.
Am Sonntag sollten nun noch die 200m Vor- und Endläufe stattfinden. Sichtlich glücklich über den Medaillengewinn des Vortages, aber auch mit schweren Beinen ging es zur Mittagszeit in das Stadion. Auch hier konnte er sich wieder schnell konzentrieren. Sein Ziel: nachdem er bereits 2020 über beide Strecken eine Medaille sich erkämpfen konnte, wollte er auch in diesem Jahr die Kurzsprinter ärgern. Beim Vorlauf hatte er leider ein wenig Pech, da pünktlich zum Start ein heftiger Regenschauer runterkam. Im strömenden Regen konnte er sich trotzdem als Zweiter seines Laufes in 21,97 s für das Finale qualifizieren. Sieger in diesem Vorlauf wurde der große Favorit James Adebola.
Im Finale wurden nun die Karten komplett neu gemischt. Alle Starter hatten bereits eine weitere Disziplin in den Beinen. Somit war es klar, dass im Kampf um die Medaillen am Ende auf die Zähne gebissen werden musste. Diese Entscheidung wäre eine reine Willenssache. Voll motiviert ging Friedrich von Bahn acht aus in das Rennen. Durch den nassen Untergrund war dies eventuell ein kleiner Vorteil gegenüber seine direkte Konkurrenz. Mit einem klasse Rennen lief er dicht an seine persönliche Bestzeit in 21,77 s (+0,5 m/s) heran und sicherte sich zum Abschluss des Wochenende seine zweite Medaille! Unter dem folgenden Link kann das Finale noch einmal angeschaut werden: 200m-Finale
Eigentlich sollte dies der zweite von drei Höhepunkten im Saisonverlauf von Friedrich werden, allerdings hatte der DLV entschieden auf Grund der Covid-19-Pandemie keine Athleten zur U20 WM nach Kenia zu entsenden. Durch seinen Einsatz bei der EM und der damit verbundenen Medaille, sowie dieser grandiosen Deutschen Meisterschaften kann Friedrich zumindest auf eine sehr erfolgreiche Saison zurückblicken.
In dieser Saison konnte sich Wilhelmine mit ihrem 4-kg-Wurfgerät im Hammerwurf bereits auf 47,86 m steigern und mit dieser Weite hätte sie bei den Deutschen Meisterschaften um den sechsten Platz kämpfen können. Aber an diesem Wochenende hatten viele Werferinnen mit der Anlage ihre Probleme und konnten nicht ihre gewohnte Leistung abrufen. Nach einem ersten ungültigen Wurf folgte ein Sicherheitswurf auf 38,70 m. Im dritten und letzten Durchgang des Vorkampfes riskierte sie nun alles, um sich noch einen Finalplatz zu sichern. Leider ging auch hier der Hammer ins Netz. Somit war der Wettkampf schneller beendet als erwartet. Nun heißt es neue Energie sammeln und um im nächsten Jahr einen neuen Angriff zu starten.