Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt) hat sich am 4.6.2016 von ihrem „Heim“ -Sportplatz als aktive Hammerwerferin glanzvoll verabschiedet. Bis zum 4. Versuch steigerte sie sich von Wurf zu Wurf. Als sie bereits mit 75,46 m ein hervorragendes Ergebnis sicher hatte, ging sie bei den verbleibenden Würfen ein höheres Risiko ein, konnte sich aber dann nicht mehr verbessern. Die Serie war glanzvoll: 71,84 m – 72,62 m – 73,33 m – 75,46 – 73,57 – ungültig. Nach dem Wettkampf zeigte sie sich sehr zufrieden über die Stabilität ihrer Serie. Auf jeden Fall ist sie wieder eine Medaillenkandidatin für das Olympische Hammerwurffinale. Mit ihrer Leistung hat sie sich in der Jahresweltbestenliste auf Platz drei gesetzt. Im Ring werden wir sie auf dem Sportplatz Allee der Kosmonauten 131 nicht mehr sehen.
Sie versprach aber im nächsten Jahr wieder zu kommen und das Meeting zu unterstützen. Jenny Dahlgren (Argentinien) beendete beim 2.Hammerwurfmeeting ihre Europareise. Sie ist bereits für die Olympischen Sommerspiele qualifiziert. So richtig in den Wettkampf kam die mehrfache Rekordhalterin und Meisterin Südamerikas nicht. Nach drei ungültigen Versuchen flog ihr Hammer auf 64,33 m. Das reichte nur für Platz drei. Charlene Woitha (SCCBerlin) hätte bei diesem Meeting gern zum ersten Mal über die 70 m geworfen, damit wurde es leider (noch) nichts. Aber die 67,24 m sind eine respektable Weite.
Klar, dass die Leistung von Betty Heidler nun als neuer Meetingrekord geführt wird. Einen neuen Meetingrekord stellte auch ihr Teamkollege Garland Porter auf. Er überbot gleich zweimal die 70 m – Marke. Bei seinem besten Wurf schlug der Hammer im ersten Versuch bei 70,73 m ein.
Bei den Wettbewerben der Junioren und Jugendlichen gab es viele herausragenden Leistungen. Kein Wunder, denn das 2.Hammerwurfmeeting war Bestandteil des Deutschen Junioren – Cups im Hammerwerfen. Leider war die Teilnahme sehr gering. Meeting – Leiter Stefan Klug kritisierte die fehlende bundes- und landesweite Abstimmung von Terminen für Veranstaltungen. Mehrere Landesmeisterschaften verhinderten eine bessere Teilnahme. Ohne Unterstützung des Bundestrainers Michael Deyhle und von Betty Heidler hätte die Veranstaltung einen geringeren sportlichen Wert gehabt. So kamen 7 männliche und 22 weibliche Teilnehmer aus 15 Vereinen.
Unverhoffte Unterstützung erhielten die Veranstalter von Kirsten Heisig (geb. Münchow). Die Bronzemedaillengewinnerin im Hammerwerfen der Olympischen Sommerspiele von 2000 in Sidney ließ es sich nicht nehmen, die Siegerehrungen vorzunehmen. Und so standen sich bei der Siegerehrung Deutschlands erfolgreichste Hammerwerferinnen gegenüber. Ihr Sohn Sören Klose (VfR Evesen) ist auch auf dem besten Weg, ein guter Hammerwerfer zu werden. Mit 63,05 m erzielte er in der MJ U16 seine beste Weite, leider konkurrenzlos.Er führt damit im Cup – Wettbewerb.
Bei der Siegerehrung der Frauen und Juniorinnen ließen es sich Marcus Marinho von der brasilianischen Botschaft und Jens Werdermann als Vertreter des Sponsors Friedenshort WG eG nicht nehmen, den erfolgreichen jungen Frauen zu gratulieren.
Bei den Juniorinnen waren die Führenden des Cups der Plätze 1,2 und 3 am Start. Susen Küster (SV Halle e.V.) baute mit ihrer Leistung von 63,78 m die Führung weiter aus. Vanessa Pfeiffer (LG Nord) hielt mit 60,40 m Katharina Mähring (LG Eintracht Frankfurt) auf Distanz.
Die anderen Cup – Teilnehmer erzielten sehr gute Weiten, der Ausreißer nach oben blieb aus.
Gegenüber dem 1.Hammerwurfmeeting hatten die Veranstalter mehrere Änderungen vorgenommen, die von Athleten und Trainern positiv aufgenommen wurden. Das erforderte deutlich mehr Aufwandt. Dafür standen eine professionelle Tontechnik, eine Bühne und mit Christian Holzmann ein Sportmoderator zur Verfügung, dem nicht anzumerken war, dass es seine erste Hammerwurfveranstaltung war. Er ließ es sich nicht nehmen, die Veranstaltung bis zum Abschluss zu moderieren! Zwischen den Wettbewerben gab es kleine Kulturprogramme, zum Abschluss eine brasilianische Tanzshow. Das alles kam gut an. Leider nicht bei den Marzahnern, denn die Publikumresonanz war dann doch eher ernüchternd. Das tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch. Das Team des 1.VfL FORTUNA Marzahn hat gezeigt, dass auch anspruchsvolle Veranstaltungen auf dem sonst eher schlichten Sportplatz Allee der Kosmonauten 131 möglich sind. Mit viele Liebe zum Sport und Sorgfalt hatten Stefan Klug und Steve Uhsemann die Anlage vorbereitet. Es gab ein Sicherheitskonzept, zu keinem Zeitpunkt gab es Gefahrensituationen und doch war es für das kleine Fachpublikum Hammerwerfen zum Anfassen. Mehr als 40 FORTUNEN sicherten die Veranstaltung als Helfer oder im Rahmenprogramm ab. Darunter auch viele Jugendliche, Eltern und natürlich die erfahrenen Kampfrichter und ihre Helfer. Erfreulich war die Unterstützung durch die Abteilung Rhythmische Sportgymnastik.
So gab es am Ende von Betty Heidler, Michael Deyhle und den anderen Gästen Lob für die gelungene Veranstaltung. Herzlichen Dank an alle, die das ermöglich haben.
Diese sind::
- Friedenshort WB eG
- Brasilianischer Kulturverein Abalada
- ABACUS – Tierpark Hotel
- Freunde der Leichtathletik e.V.
- Betriebssportgemeinschaft Bezirksamt Lichtenberg
- Agrarbörse Deutschland Ost e.V.
- Bezirksamt Marzahn – Hellersdorf mit verschiedenen Dienststellen
- Herr van Heesen
- Herrn Christian Holzmann
- der Verantwortlichen für das Wetter – es war fast perfekt
Und natürlich alle Mitglieder des 1.VfL FORTUNA Marzahn, die an einem sonnigen Wochenende das Wertvollste zur Verfügung stellten – sich und ihre Freizeit. Sie wurden durch die Leistung von Betty Heidler und durch die brasilianische Tanz- und Musikshow hoffentlich gut belohnt!
Wer an dieser Stelle die Verabschiedung von Betty Heidler und Mayada Al Sayad vermisst, der kann darüber alles in einem weiteren Beitrag lesen!
Beitrag von Heinz Nabrowsky