Die Startnummer 46 hat Mustapha El Ouartassy doch Glück gebracht. Beim 46. Berlin – Marathon am 29.September zauberte er wieder einen blitzsauberen Lauf auf die Straße. Mit einer Zeit von 2:14:02 Stunden belegte er den 26.Platz in einem Weltklassefeld – wer startet da eigentlich noch beim WM – Marathon in Doha? Bei seinem zweiten Marathonlauf nutzte er die optimalen Bedingungen gnadenlos aus und lief wie ein Uhrwerk. Die Halbmarathon – Marke passierte er nach 1:07:00 Stunden und verbesserte im Vorbeilaufen auch noch seine 25 km – Bestzeit auf 1:19:31 Stunden. Lange Zeit hielt er sich in einer großen Gruppe auf, die eigentlich auf die 2:13:00 Stunden orientiert war, aber nach Ausfall des Hasen zu Mustaphas Glück das Tempo etwas reduzierte. Zwei Läufer aus dieser Gruppe musste er ziehen lassen, den letzten Teil der Strecke lief er allein. Am Ende haderte er noch ein wenig mit der Zeit. Aufkommender Wind auf den letzten Kilometern hatte wohl die Zeit unter 2:14 Stunden verhindert. Dabei hatte er keinen Grund zur Unzufriedenheit. Er war im Ziel nicht nur bester Berliner Läufer, auch die deutschen Läufer kamen alle hinter ihm in das Ziel ein. Es lohnt sich aus seiner Sicht der Blick auf die Deutsche Jahresbestenliste im Marathonlauf. Nur der Rostocker Tom Gröschel war bei den DM in Düsseldorf um 13 Sekunden schneller, kein weiterer deutscher Läufer.
Zum ersten Mal hatte Mustapha die Gelegenheit, sich mit den Eliteläufern dieser Welt auseinanderzusetzen. Diese Gelegenheit hat er sehr gut genutzt. Es war ein historischer Lauf. Kenenisa Bekele (Äthiopien) hatte wirklich Grund zum hadern – trotz eines furiosen Spurtes fehlten am Ende nur zwei Sekunden zum Weltrekord, er lief 2:01:41 Stunden. Mustapha hatte sich auch vor und nach dem Lauf zum ersten Mal mit den Gegebenheiten eines „großen“ Marathonlaufes bekannt gemacht. Diese Erfahrungen werden ihn zukünftig auf jeden Fall von großem Nutzen sein. Sein erster Anruf galt seinem Trainer Hansi Stefan. Aber den konnte er leider nicht erreichen, weil er sich irgendwo im Funkloch auf dem Rückflug von Doha nach Berlin befand.
Einen herzlichen Glückwunsch an Mustapha und an seinen Trainer Hansi Stefan – wir freuen uns nun auf den nächsten Marathonlauf!
Beitrag und Fotos von Doris Nabrowsky