Als Sigrid Matthes vom Meldebüro kurz vor Wettkampfbeginn weitere Startnummern orderte war klar, dass in diesem Jahr wohl ein neuer Teilnahmerekord erreicht werden könnte. Beim 5.Lauf des MLC 2015 am 8.Juli gab es einen großen Andrang auf den A – und den B – Cup. Und auch die Leistungen stimmten.
Im B – Cup gewann Marcus Gawlik (Dowes Sportswear) den 5000 m – Lauf mit einer Zeit von 17:13,1 min. Der Triathlet hatte eine längere Pause einlegen müssen und nutzte den MLC für eine Standortbestimmung. Mit seiner Zeit war er sehr zufrieden. Jürgen Tetzel (LC Ron Hill) hielt sich schon für den Sieger und wollte das Rennen eine Runde zu früh beenden, sonst wäre er als Zweiter bei den Männern schneller als 18:48,1 min gelaufen.
Zwischen beiden Läufern schob sich Julia Brugger (SC Potsdam), die von Anfang an das schnelle Rennen der Männer mitging und eine unglaublich gute Schlussrunde hinlegte. Auch sie war mit ihrer Zeit von 18:19,2 min sehr zufrieden, denn sie kam aus dem Trainingslager und testete ihre Form beim MLC. Ihre Bestzeit von 17:43 min lief sie 2011 bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften in Bremen. Längere Zeit war sie in diesem Leistungsbereich nicht unterwegs. Hoffentlich war der Lauf beim MLC für sie der Auftakt, an ihre Bestleistung wieder heran zulaufen. Dritter wurde bei den Männern Johl Fisch (OSC Berlin), er überquerte die Ziellinie nach 19:11,6 min. Bei den Frauen startete wieder ein starkes Team vom LC Ron Hill – Sylvia Jakobs glänzte mit 20:23,1 min und auch Ilka Gomoll hatte einen sehr guten Lauf – 22:29,0 min waren der Lohn dafür.
Der A – Cup stand im Zeichen der Inklusion. Unser sehbehinderter Läufer Matthias Köhler versuchte im 10000 m – Lauf eine neue persönliche Bestzeit aufzustellen. Die äußeren Bedingungen waren sehr gut und kurz nach dem Start lief lange Zeit eine große Spitzengruppe zusammen – ein eher ungewohntes Bild beim MLC.
Trainer Tobias Singer hatte zur Begleitung von Matthias Köhler mit Stephan Bahn und Felix Ledwig (Diehloer Hügelläufer), der seit einigen Wochen bei ihm trainiert, ins Rennen geschickt. Beide leisteten einen hervorragende Führungsarbeit und ließen sich auch nicht von Dennis Dinter (A3K Berlin) beeindrucken, der sich nach 2 km absetzte.
An der 5 km Marke rief Tobias Singer die Zwischenzeiten hinein – zu diesem Zeitpunkt lag Matthias Köhler auf Kurs für eine Zeit von etwa 37:30 min. Kurz danach scherte Matthias Köhler aus – beim Mittagessen hatte da etwas nicht gestimmt. Stephan und Felix begannen nun eine Aufholjagd, der Vorsprung von Dennis Dinter schmolz schnell dahin. Im Schlussspurt bewies Stephan Bahn, dass er im Langstreckenbereich z.Z. die Nummer 1 bei FORTUNA ist. 35:45,9 min waren unter diesen Umständen eine sehr gute Siegerzeit, Felix kam wenig dahinter auf 35:46,0 min. Dennis Dinter konnte sich als Dritter über 37:30,1 min freuen.
Begleitet wurde der Lauf von vielen sachkundigen Zuschauern. Die Lauflegenden Roland Winkler und Wolfgang Kahms, der Fanclub vom LC Ron Hill und viele weitere interessierte Zuschauer verfolgten das Rennen – und sie wurden nicht enttäuscht!
Bei den Frauen waren die Fronten schnell geklärt. Heidi Tuch (TUS Schmölln / W 55) erklärte vor dem Lauf, dass die Form z.Z. nicht die beste sei. Im Lauf nutzte sie geschickt den Windschatten der anderen Läufer und lief nach sehr guten 42:23,9 min in das Ziel. Eine schlechte Form sieht wohl anders aus. Christina Al Hatib (A3K Berlin/W 50) erzielte mit 46:51,2 min ebenfalls eine ansprechende Zeit. Dritte wurde Silke Stutzke (LG Nord Berlin) mit 50:12,6 min.
Der C – Cup hatte dieses Mal leider wieder wenig Resonanz gefunden. Jannik Fraikin (BSG Chemie Erkner), der in diesen Tagen 11 Jahre alt wird, lief im 3000 m – Lauf sehr gute 12:32,1 min.
Am Ende konnten sich fast alle über ihre Leistungen freuen. Die meisten in der Gesamtwertung startenden Läuferinnen und Läufer belegten eindrucksvoll, dass der MLC eine gute Möglichkeit zur Leistungssteigerung innerhalb der Saison ist. Jetzt gibt es erst einmal eine Pause. Am 2.September geht es dann wieder weiter mit dem 6.Lauf.