Mein Brocken Marathon – ein Höllentrip

Du bist heute mein größter Gegner, mein Erzrivale & mein stärkster Endgegner. Wir werden uns beide unterwegs lieben & hassen, wir werden lachen & weinen… Es geht heute nicht um Plätze oder um eine Bestzeit…Heute geht es nur darum, DICH zu besiegen. Letztes Jahr, habe ich deinen kleinen Bruder besiegt & heute besiege ich auch Dich!  Ich werde zum Brocken-Marathoni!

Pünktlich um 9 Uhr war Start.

Die ersten 8 km kannte ich zum Glück noch vom Vorjahr. Wir liefen Richtung Ilsenburg, wo auch schon der erste Verpflegungspunkt auf uns wartete. Ich trank meine Lieblingsgetränk – Schleim (Haferbrei mit Früchtetee).

Ab Km 10 kam dann das, was ich „befürchtet“ habe – 9,5 km Berg auf – der erste Anstieg zum Brocken hoch. Von da an konnte ich nur noch ab und zu laufen und ab und zu gehen, mehr war einfach nicht mehr möglich..

Am Verpflegungspunkt bei Kilometer 15 verteilten sie Westen für uns Läufer, da es auf dem Gipfel nur 6 Grad kalt war und Windböen um die 100 km/h zogen zwischen dem Brocken und uns Läufern.

Am „eisernen Tisch“ (2 Km vorm Brocken) war das Laufen dann total aufgebraucht und ich konnte nur noch gehen, wirklich.. Mühsam ein Schritt vor dem anderen im Slomogang…was für ein Anstieg, was für ein Höllentrip! Ich sehnte mich nach dem Ende, mir war kalt und der Wind pfiff mir um die Ohren und man konnte max nur 30 m weit sehen, also gerade mal die Hand vor Augen… Nach einer Weile erreichte ich dann endlich den Gipfel… Schnell ein Selfie gemacht, in der dicken Nebelsuppe und runter vom Brocken, das mir wieder warm wird. Ich glaube, den anderen ging es auch so..

Mir wurde schnell warm, also Weste aus und wieder rein in den Rucksack. Bis km 30 lief dann wieder  alles bestens… Doch dann meldete sich mein Sprunggelenk, ich konnte nicht mehr wirklich abrollen.

Ich zählte die Kilometer rückwärts… Noch 12…noch 5…immer wieder musste ich gehen… Bis km 40.

Ich wollte unbedingt laufend ins Ziel kommen, also Zähne zusammen beißen und los.

Nach anstrengenden 42,195 km und 5:07 h Laufen und Gehen, innerlichem schimpfen habe ich das Ziel mit Tränen vor Freude dann endlich erreicht.

Für mich zählte nur – DURCHKOMMEN – !!! Das habe ich geschafft…

FAZIT: Der Brocken-Marathon trägt nicht umsonst den Titel „Norddeutschlands schwerster Marathon“

Eine gute Vorbereitung ist wichtig – da darf nichts vergessen werden!

Langsam nähert sich der Brocken.

Jetzt wird es schwer, den Weg zu überblicken.

Die Mühe hat sich nun schon gelohnt – ein wunderbarer Blick!

Es ist vollbracht!

Der Lohn – eine wunderschöne Erinnerungsmedaille.

Kaum zu glauben – so hoch war das?

Beitrag und Bilder von Mario Heinrich